Amelie von Godin

Amelie von Godin

Theaterregisseurin

Woyzeck

„Das hat geheißen: Mensch, sey natürlich! Du bist
geschaffen Staub, Sand, Dreck. Willst du mehr seyn
als Staub, Sand, Dreck?“


Premiere 22. SEPTEMBER 2023
Stadttheater Gießen
Spielzeit Eröffnung Großes Haus


Franz Woyzeck ist ein Getriebener. Als Soldat
gehorcht er den Befehlen des Hauptmanns und
steht gegen Geld für die Experimente des Arztes
zur Verfügung, um seine Freundin Marie und das
gemeinsame Kind zu ernähren. Von seinem Umfeld
erniedrigt und herumgeschubst, erscheint ihm
„alles Arbeit unter der Sonn“, die Welt als Ganzes
feindselig. Er entfremdet sich von seiner jungen
Familie. Der Soldat Woyzeck verfällt dem Wahn und
wird zum Täter, indem er sich entscheidet, seine
Gewalt gegen Marie zu richten.
Tom Waits‘ blues- und jazzgefärbter Soundtrack zu
Georg Büchners Dramenfragment ist
melancholisch, düster und treibend – und erzählt
vom Schwindel beim Blick in den Abgrund und
einem Leben ohne Solidarität. In einer militarisierten
Welt, in der männliche wie weibliche Körper
Fremdeigentum des Staats und Patriarchats sind,
zeigt sich, dass Maries tödlich endendes Schicksal
weder tragisch, noch ein Einzelfall ist.


Besetzung &
Team


Regie
Amelie von Godin
Bühne & Kostüme Kristin Buddenberg
Musikalische Leitung Jojo Büld
Dramaturgie Lena Meyerhoff

MIT


Franz Woyzeck Nils Eric Müller Marie Izabella Radić Marie / Karl / Margreth Zelal Kapçık, Carolin Weber Chor der Maries Darja Bilenko, Katerina Bilenko, Marie Shuta Hauptmann Pascal Thomas Doctor Roman Kurtz Tambourmajor Levent Kelleli Andres / Ausrufer Stephan Hirschpointner 

 Band Christian Keul, Frank Höfliger, Andreas Jamin, Sven Demandt, Johannes LangenbachRegie Amelie von Godin

„Puh! Ich riech‘, ich riech‘ – Puh, ich riech‘, ich riech‘ Blut.“

Pressestimmen

Zentral ist in dieser Inszenierung die Entwicklung vom Opfer zum Täter […]. In der Darstellung von Nils Eric Müller ist Woyzeck jedenfalls zunächst ein umgänglicher, liebenswerter, vielleicht auch einfältiger Kerl, der sich den Launen des Hauptmanns (dämonisch: Pascal Thomas) aus schierer Existenznot ausliefert, wie den Menschenexperimenten des Doktors (der für den ausgefallenen Roman Kurtz kurzfristig eingesprungene Lukas Goldbach). Und dann ist da noch der Tambourmajor, der in seiner engen weißen Reiterhose die irrwitzige Karikatur übersteigerter Männlichkeit verkörpert. Levent Kelleli macht auch diese Figur zu einem fiesen Drecksack, der in seiner Selbstgefälligkeit zugleich immer wieder zum Lachen reizt.“

Gießener Anzeiger, 25.09.2023



„Woyzeck“ als Musical – kann das funktionieren?
Es kann, denn es steckt erstaunlich viel Büchner in dieser Bearbeitung“

Gießener Allgemeine, 25.09.2023



„Dabei findet [Regisseurin Amelie von Godin] schlüssige Bilder, die sowohl Raum für berührende Solo-Auftritte wie auch starke Revue-Nummern lassen.“

Gießener Allgemeine, 25.09.2023